Vitt

In Vitt genießen Rügenurlauber maritimes Flair mit charmanter Fischereitradition

Beim Anblick der alten Fischerhäuser mit ihren typischen Reetdächern kommt sofort ein maritimes Gefühl auf, das die bewegte Vergangenheit des kleinen Ortes Vitt greifbar erscheinen lässt. Letztlich ist es vor allem die reizvolle Lage im Norden. Wenn es das Wetter zulässt fährt der „letzte“ Fischer, Tobias Bredow, fast täglich mit seinem Boot vom Hafen aus zum Fang in die Tromper Wiek. Dorsch, LachsforellenFlundern und Aal bringt er — je nach Jahreszeit — aus den Reusen und Stellnetzen mit an Land und genießt nebenbei eine eindrucksvolle Kulisse.

Beim Blick auf den urigen Hafen und die achteckige Kapelle werden Sie sich vorstellen können, wie es hier einst vor gut 200 Jahren zuging. 

Mit den Fischen des Meeres sicherten die Bewohner über Jahrhunderte hinweg ihren Lebensunterhalt. Heute gibt es noch eine Fischerfamilie in Vitt, die sowohl fischt, als auch den fangfrischen Fisch im Hafen räuchert und anbietet. Probieren Sie den frischen Fisch bei herb riechendem Buchenholz-Rauch. Die Fischkisten, die an Land gezogenen Boote und die roten Wimpel der Reusen sind ein unvergessliches Bild. Wer es weniger rustikal mag: In der Dorfmitte betreibt eine andere Vitter Familie ein Restaurant, das zur Rast einlädt. Gut versorgt können Sie von Vitt aus viele Wanderungen und Radtouren starten. In die eine Richtung gelangen Sie entlang der Küste zur Schaabe (ab Juliusruh), in die andere Richtung auf dem Hochuferweg vorbei am Peilturm zu den Leuchttürmen (1,2 km). Wer weiter möchte, kann an der Küste entlang bis zum Nordstrand fahren oder gehen

Es war einmal… Vitt hat eine besondere Geschichte

Keiner weiß genau, wann das Dorf entstanden ist. Es soll schon im 10. Jahrhundert den slawischen Ureinwohnern als Fischer- und Handelshafen gedient und zur benachbarten Jaromarsburg am Kap Arkona gehört haben. Urkundlich erwähnt wurde es erstmals am 25. Mai 1290, als der Rügener Fürst Witzlaw II. dem Ort das Recht und die Freiheit des Fischfangs einräumte.

Auf der Hochfläche vor dem Dorf steht weithin sichtbar, die achteckige kleine Kapelle. Nur durch den engagierten Einsatz des bis heute berühmten Pastors Ludwig Gotthard Kosegarten ist sie gebaut worden. Nach seiner Ordination 1792 erhielt Kosegarten die Pfarrstelle in Altenkirchen auf Rügen. Mit seinen berühmten Uferpredigten auf der Klippe über Vitt begann er, weil die Fischer während der Heringsfangwochen keine Zeit für einen Kirchenbesuch in Altenkirchen fanden. Diese Uferpredigten wurden schnell ein großer Erfolg, nicht nur die Fischer lauschten, auch der umliegende Adel besuchte den Freiluftgottesdienst. Ab 1806 wurde die Vitter Kapelle an dieser Stelle errichtet. Während Kosegartens Zeit auf Rügen schrieb er viele Berichte über die Insel, die sowohl ihn als auch Rügen bekannt machten.

 

Im Fischerdorf öffnet sich eine schmale Schlucht zum Meer und gibt so den Blick auf das steile Kliff vom Kap frei. Eine Steinmole schützt den Hafen und das Dorf bei „steifer Brise“. Bis heute ziehen die Vitter ihre Boote sicherheitshalber mit einer Winde an Land.